Viele Unternehmen sind in Sachen Produktentwicklung hervorragend aufgestellt. Trotzdem entstehen hier immer wieder Probleme, denn: Oft passen die Prozesse im Produktmanagement nicht dazu.
Zu Beginn einer agilen Transformation können Rollen und Titel sehr verwirrend sein – z. B. haben Product Manager und Business Analysten oft dieselben Verantwortlichkeiten. Schnell wird deutlich: Bevor Agilität ins Spiel kommen kann, muss Klarheit geschaffen werden.
Doch was sind eigentlich die drei wichtigsten Rollen in agilen, produktorientierten Teams – und wie sollte deren Zeit investiert werden?
Product Manager
- Definiert die Vision
Die Vision beschreibt das ideale Produkt aus Kundensicht: Wie kann das Produkt die Probleme der Kunden lösen und deren Bedürfnisse erfüllen? - Erstellt eine strategische Roadmap
Die Produkt-Roadmap ist eine zentrale Übersicht der Vision, der Ausrichtung und der Prioritäten in einem zeitlichen Verlauf. - Evaluiert den Markt
Die Analyse des Marktes betrachtet die aktuelle Wettbewerbssituation, die Zielgruppen und deren Bedürfnisse sowie Trends und Entwicklungen, die den Markt in Zukunft beeinflussen könnten. - Behält die Finanzen im Blick
Wie viel Budget und wie viele Ressourcen können für welche Features eingesetzt werden, um die Kundenbedürfnisse möglichst effizient zu erfüllen?
Product Manager sollten in ihrer Rolle ungefähr gleich viel Zeit pro Team für Abstimmungen einplanen.
Jeweils 20 % der Zeit sollten in den Austausch mit Development, Product Owner, Kunden, Sales und anderen Stakeholdern investiert werden. Nur so kann ein möglichst breit gefächerter und gleichzeitig guter Einblick in alle relevanten Teams entstehen.
Product Owner
- Bricht Vision und Strategie in Features und Storys herunter
Features und Storys bieten die Grundlage der Arbeit auf Teamebene. - Priorisiert die Features
Die Features mit dem höchsten Kundennutzen werden höher priorisiert und zuerst umgesetzt. - Repräsentiert das Produkt nach außen
Product Owner vertreten die Bedürfnisse der Kunden in Bezug auf das Produkt im Unternehmen und setzen sich dafür ein, die entsprechenden Anforderungen und Wünsche umzusetzen.
60 % der Zeit, die Agile Product Owner für Abstimmungen nutzen müssen, sollten sie dem Development widmen. Denn: In dieser Rolle ist es enorm wichtig, sehr eng mit den Entwicklungsteams zusammenzuarbeiten, um die Features bestmöglich zu verstehen und priorisieren zu können – und gleichzeitig die technische Umsetzbarkeit nicht aus den Augen zu verlieren. Jeweils 20 % der verbliebenen Zeit sollte in dieser Rolle dafür reserviert sein, um sich mit Kunden und dem Produktmanagement abzustimmen.
Product Marketer
- Bildet die Lösungen als Kundenbedürfnisse ab
Die entwickelten Features und der Benefit des Produktes werden in Kundenbedürfnisse übersetzt, um zielgruppengerechtes Marketing zu ermöglichen. - Verbreitet das Produkt auf dem Markt
Ein Produkt, das zwar alle Kundenbedürfnisse perfekt erfüllt, aber nicht gefunden wird, wird niemals zum Einsatz kommen und keinen Mehrwert bieten können. - Trackt den Erfolg des Produkts
Sind die Marketingmaßnahmen erfolgreich? Bietet das Produkt die richtigen Lösungen? Verschiedene Daten liefern Erkenntnisse, aus denen Maßnahmen abgeleitet werden können.
Um einen profunden Einblick in die verschiedenen Themen zu bekommen, sollten Agile Product Marketeers die eigene Zeit möglichst breit gefächert einsetzen. Das bedeutet auch, dass die Zeit, die ein Marketer aufwendet, um sich mit Kolleg*innen und Kunden abzustimmen, nicht mehr als 20 % einnehmen sollte. Marktanalysen sowie Abstimmungen mit Sales können mit etwa 15 % eingeplant werden, während das Produktmanagement bis zu 30 % einnehmen darf.
Quelle: Atlassian, Productteams in an agile world
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